Herstellung einer Glocke

Zur Herstellung einer Glocke sind eine ganze Reihe verschiedener Arbeitsschritte nötig. Zuerst muss eine Form für die spätere Glocke erstellt werden. Diese Form wird ausschließlich aus Ziegelsteinen und Lehm vermischt mit Pferdemist und Rinderhaaren erstellt. Dies kann man jedoch nur mit Hilfe einer Schablone, die der Glockengießer fertigt. Auf ein Buchenbrett zeichnet er das Profil der späteren Glocke auf. So weiß er schon vor dem Guss der Glocke, wie groß und schwer sie wird und vor allem welchen Ton sie bekommt. Wie er das macht, trägt er nicht nach außen. Dies ist ein streng gehütetes Geheimnis und bleibt in der Familie.
Der erste Formteil ist der Glockenkern. Er entspricht ganz genau dem Inneren der zu gießenden Glocke. Zunächst wird er grob aus Ziegelsteinen aufgemauert. Danach folgen Lehmschichten, die mit der Schablone abgezogen werden.
Die nächste Aufgabe besteht darin, die sogenannte “Falsche Glocke” zu formen. Mit Hilfe der Schablone werden auf den fertigen Glockenkern weitere Lehmschichten aufgetragen, die dann die falsche Glocke bilden. Danach klebt man die Inschriften und Verzierungen aus Wachs, die später auch auf der Glocke erscheinen sollen, auf. Das Wachs schmilzt, wenn die Form erhitzt wird, hat sich aber vorher als Negativ abgedrückt.
Der dritte Formteil ist der Glockenmantel. Er umgibt die falsche Glocke und nach dem Guss natürlich auch die richtige Bronzeglocke. Der Glockenmantel besteht ebenfalls aus mehreren Lehmschichten. Wenn er fertiggestellt ist, wird die Form gebrannt, danach die falsche Glocke zwischen Mantel und Kern entfernt.  Somit ist der Raum entstanden, in dem die Bronzeglocke entsteht.
Nach dem Glockenguss, bei dem ca. 1.100°C heißes Metall aus dem Ofen fließt, lässt man den Glocken noch einige Zeit, um abzukühlen, bevor man sie aus Ihrer Hülle befreit um sie zum Läuten bringen zu können.

Die Geisenburg

Wir schreiben das Jahr 1340. König Johann von Böhmen hat die Burg Freudenstein als Graf von Luxemburg erbaut. Sie diente ihm neben den Burgen Freudenkoppe bei Neroth und Freudenburg bei Saarburg als militärischer Stützpunkt im Grenzbereich zwischen der Grafschaft Luxemburg und dem Erzbistum Trier.
Geeigneter als Freudenstein konnte ein solcher Stützpunkt fast nicht sein, denn die Burg wurde auf einen Hügel gebaut, der extrem steil ins Liesertal abfällt. Damit verschaffte man sich einen optimalen Überblick in die Umgebung und erschwerte gleichzeitig die Erreichbarkeit der Burg für Feinde. Im Lagerbuch von Brockscheid wird der Ort beschrieben als “kleiner, von breitem und tief in den Fels eingeschnittenen Graben umzogener Burghügel”.

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